Deren Pehlivanoglu ist Chemielaborantin im dritten Lehrjahr. Sie hat grosse Freude am Fotografieren und Malen und zählt seit kurzem auch Tanzen zu ihren Hobbies.
Warum hast du diesen Beruf ausgewählt und wieso wolltest du ihn an der ETH Zürich erlernen?
Ich habe mich schon immer für naturwissenschaftliche Fächer interessiert und wusste, dass die Lehre als Laborantin perfekt zu mir passen würde. Erst als ich mehr über die einzelnen Fachrichtungen erfahren habe, wurde mir klar, dass der Beruf eines Chemielaboranten am besten zu meinen Vorlieben passen würde. Im Gegensatz zu anderen Betrieben bietet die ETH ihren Lehrlingen die Möglichkeit, aktiv an aktueller Forschung teilzuhaben. Ich war damals sehr beeindruckt vom vielseitigsten Ausbildungsverfahren und den guten Weiterbildungsmöglichkeiten. Deshalb ist mir der Entscheid, meine berufliche Laufbahn an der ETH zu beginnen, sehr leicht gefallen.
Wie war der Bewerbungsverlauf?
Das online Bewerbungsportal war sehr übersichtlich. Es war von Anfang an klar, was für Kriterien man für diese Lehrstelle erfüllen musste. Nachdem ich die online Bewerbungsunterlagen abgeschickt hatte, wurde ich vom Lehrbetrieb zu einem Schnuppertag eingeladen und konnte mehr über die Lehre an der ETH erfahren. In einem ausführlichen Bewerbungsgespräch wurden mir noch allfällige Fragen beantwortet.
Wie sieht dein Alltag normalerweise aus? Was sind deine Hauptaufgaben?
Als erstes bespreche ich mir meinen Berufsbildnern, welche Verbindungen sie in der jeweiligen Phase des Projektes benötigen. Danach erarbeite ich einen Plan, wann und wie ich diese Moleküle herstellen möchte. Nachdem ich meine Berufsbildner über mein Vorgehen informiert habe, kann ich selbständig Synthesen durchführen, die hergestellten Verbindungen aufarbeiten, aufreinigen und analysieren. Bei Problemen und Unklarheiten kann ich mich an meine Berufsbildner oder an andere Mitglieder der Forschungsgruppe wenden.
Wie sieht dein Alltag in dieser aussergewöhnlichen Lage aus? Arbeitest du vor Ort oder im Home Office? Was sind zurzeit deine Hauptaufgaben?
Für ungefähr zwei Monate musste ich im Home-Office arbeiten, dort konnte ich mich auf die Abschlussprüfungen vorbereiten. Als diese dann abgesagt wurden, beschäftigte mich mit Spezialaufträgen welche meine Berufsbildner für mich vorbereitet haben. Seit einigen Wochen kann ich wieder arbeiten gehen und mache normal am Forschungsprojekt weiter.
Wie funktioniert das Home Schooling?
Wir haben jeden Donnerstag und Freitag online Unterricht. Jede/r Lehrer/in geht anders mit dem Home Schooling um. Teilweise hören wir dem Lehrer über Microsoft Teams beim Unterrichten zu und können auch live Fragen stellen. Unser Chemielehrer führt sogar Experimente durch, so macht der Online Unterricht ein wenig mehr Spass. Andere Lehrer stellen für uns Aufgaben zusammen die wir dann alleine durchlösen sollen. Natürlich können wir jederzeit nachfragen, wenn etwas unklar ist.
Wie motivierst du dich in Zeiten wie diesen?
Ich habe grosse Mühe gehabt, mich auf die Arbeit zu konzentrieren, ständig wurde ich durch irgendetwas abgelenkt. Was mir am meisten geholfen hat, war es sich jeden Tag drei Ziele zu setzten. Auf diese Weise wurde ich nicht von Aufgaben überfordert, hatte aber auch genügend zu tun. Für mich war es ebenfalls wichtig sozialen Kontakt zu meinen Freunden zu haben. Wir haben öfters zusammen per Videochat Hausaufgaben gemacht und einander bei der Prüfungsvorbereitung geholfen.
Was macht für dich die ETH Zürich aus?
Während meiner dreijährigen Lehre an der ETH habe ich mehr gelernt, als ich es mir je vorstellen konnte. Ich habe eine hervorragende Ausbildung zum Chemielaboranten erhalten und fühle mich bereit für die Arbeitswelt.